…für Anfänger
Am liebsten unterrichte ich Schüler von Anfang an. So kann ich einen Grundstock legen für einen sicheren und leichten Umgang mit dem Instrument in allen Disziplinen. Besonders gerne beginne ich mit Kindern im Vorschulalter. (Siehe auch >> Klavierunterricht im Vorschulalter) Ich habe hier Verfahren zur Notenerkennung, bei denen die Buchstaben nicht vorausgesetzt sind.
Jeder Schüler erfordert eine Unterrichtsstrategie, die auf ihn abgestimmt ist. So unterschiedlich die Literatur ist, die man am Klavier spielen kann, so unterschiedlich sind auch die Schüler, die sie spielen. Daher bespreche ich mit jedem Schüler die Zielsetzung seines Unterrichts und die einzelnen Schritte individuell und suche, auf jeden Schüler abgestimmt, nach einer optimalen Strategie. Mein Bestreben bleibt es jedoch immer, den Schüler mit einem breiten Aufbauprogramm zu fördern. Ich arbeite selten mit Klavierschulen. Ich schließe sie aber nicht aus. Bei Kindern verwende ich immer die Strategie des weißen Blattes, d.h., ich nehme ein weißes Blatt und alles, was ich ihnen erkläre, schreibe oder male ich auf und beziehe sie so mit ein. Auf diese Weise gelingt es mir, die Aufmerksamkeit auch Kinder im Vorschulalter 45 Minuten aufrecht zu halten.
Noten lernen – Das Erlernen der Noten unterrichte ich nach einer Methode, die es später ermöglicht, alle Schlüssel gleich gut zu lesen, auch Noten weit außerhalb vom Liniensystem sicher zu erkennen, sowie Akkorde und Figuren als Bilder zu erfassen. Dies gelingt bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen.
Improvisation – Auch schon Schülern im Anfangsunterricht zeige ich erkennbare Strukturen in den Stücken auf und unterrichte die Stücke so, dass die Schüler sie verstehen und ggf. ähnliche erfinden können. Das ist die Basis für meine Improvisationslehre. Mit der Improvisation im Klavierunterricht setze ich sehr früh an. Sie dient einmal dem Improvisieren an sich, sie hilft aber auch, die gespielten Stücke zu begreifen, Literatur auswendig zu beherrschen und sie ist eine Grundlage, um sich später möglicherweise auch schwere Literatur zugänglich zu machen. (Interview zum Thema Improvisation im Klavierunterricht)
Gedächtnisarbeit / Konzentrationstraining – Das Gedächtnis bilde ich mit Techniken aus, mit denen sich auch schon Kinder komplexe Lerninhalte leicht merken und sie sicher abrufen können. Die Konzentration wird in meinem Unterricht sowohl in der Quantität, als auch in der Qualität gefördert.
…für Fortgeschrittene
Noch stärker als im Unterricht mit Anfängern erfordert die bereits gebildete individuelle musikalische Biographie des Schülers ein individuelles Vorgehen. Hier versuche ich die bereits erworbenen Fertigkeiten aufzuspüren und weiterzuentwickeln. Man kann niemanden einfach auf „reset“ setzen und mit irgend einer Strategie von Vorne beginne, als sei ein bereits zur Reife entwickeltes Gehirn ein unbeschriebenes Blatt. Daher bespreche ich besonder im Unterricht mit Fortgeschrittenen die Vorgehensweise und formuliere mit dem Schüler gemeinsam realistische Ziele. In der Regel geht der Unterricht mit Fortgeschrittenen mit einer konkreten Zielsetzung einher und schränkt daher den Gestaltungsspielraum des Unterrichts, sowie die Literaturauswahl ein.
Literaturspiel – Die Auswahl der Literatur richtet sich jeweils nach dem Stand des Schülers, sowie nach der Zielsetzung des Unterrichts. Dazu erforderliche technische und musikalische Fertigkeiten werden systematisch an ausgewählten Übungen, aber auch an den gespielten Literaturstücken selbst aufgebaut. Ich verwende i. d. R. Notenausgaben nach dem Urtext.
Improvisation – Die Inhalte meiner Improvisationslehre dienen einmal dem Improvisieren an sich, aber auch dem Erwerben der Fähigkeit, Literatur auswendig zu beherrschen und ist eine Grundlage, um sich auch schwere Literatur zugänglich zu machen. Daher bleibt i. d. R. Improvisieren auch bei fortgeschrittenen Schülern Unterrichtsinhalt und kann auch mit bestimmten Schwerpunkten vertieft werden, z.B. mit Schwerpunkt Liedbegleitung usw. (Interview zu Thema: Improvisation u. Liedbegleitung im Klavierunterricht)
Technik – Je nach Schwierigkeit der zu arbeitenden Literatur gebe ich stets einen genauen Plan für bestimmte technische Übungen vor um die erforderlichen physischen Fähigkeiten kontinuierlich aufzubauen. Hierbei lege ich großen Wert auf aufmerksames und genaues Ausführen der Übeanweisungen und auf das Einhalten des Technikplans. Eine gute Technik bedeutet Sicherheit und ist vergleichbar mit dem Werkzeug eines Handwerkers. Mit einem schlechten Werkzeug kann er keine gute Arbeit abliefern. Mit zunehmender Erfahrung gelingt es mir allerdings, die mühsam zu erklimmende Leiter hinauf zu einer guten Klaviertechnik enorm zu verkürzen, indem ich die neuronalen Bedingungen für das Ausführen komplexer Bewegungsabläufe erkenne und diese ausnutze. So ist es oft möglich, alleine durch die Vorstellungskraft oder die Veränderung der Körperwahrnehmung und damit verbunden die Veränderung der Bewegungswahrnehmung schwierige Aufgaben nahezu spontan zu lösen. Siehe hierzu die Seite „Wissenswertes“
Interpretation- Hier wirken alle Bereiche meines Unterrichts zusammen. Zu einer anspruchsvollen Interpretation eines Werkes gehören neben den rein technischen Fähigkeiten natürlich auch die entsprechenden musikgeschichtlichen und stilkundlichen Kenntnisse, sowie harmonisches und formales Analysieren der Werke.
Vom-Blatt-Spiel – Beim Vom-Blatt-Spiel finden fast alle in den übrigen Unterrichtsbereichen erworbenen Fertigkeiten Anwendung.Von zentraler Bedeutung ist die Fähigkeit, vorausschauen zu können. Landläufig existiert die Vorstellung, dass man einfach die Noten schnell genug umsetzen lernt. Das wäre aber in etwa so, als ob man Buchstaben lesen würde. Wir lesen aber Wörter und gar ganze Sätze als ein „Bilder“ und noch entscheidender als das was wir sehen, ist das was wir konstruieren. Mehr dazu auf der Seite „Vom-Blatt-Spiel und Auswendig-Spiel“ Hierzu gebe ich Anleitung und empfehle Notenmaterial. Vom-Blatt-Spiel ist eine Disziplin, die aber letztlich vom Schüler selbst geübt werden muss.
Beim Auswendig-Spiel verhält es sich meiner Meinung nach wie mit der Sprache. Wir lernen als erstes sprechen und dann erst schreiben und lesen. Auswendig-Spiel halte ich für ganz entscheidend um eine technische und musikalische Entwicklung oder überhaupt eine Verbesserung des Spiels einzuleiten. Wenn jemand nicht weiß, was er spielt, kann er es auch nicht verändern. Und wenn jemand einen Notentext bei Spielen lesen muss, kann er ihn nur schwer „darstellen“, mit allem, was an ökonomischen Bewegungen und Bewegungsplanung dazugehört. Man stelle sich einen Schauspieler mit Manuskript in der Hand vor.